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VERLAGSTEXT: / / Ist Migration grundsätzlich zu bejahen? Oder ist sie nicht vielmehr ein wichtiger Bestandteil von Ausbeutungsstrukturen? Die Näherin in einer bengalischen Bekleidungsfabrik erfüllt jedenfalls vergleichbare Funktionen im weltweiten Konkurrenzkampf wie der aus Asien nach Europa gekommene Migrant. Beide sind gezwungen, ihre Arbeitskraft extrem billig auf den Markt zu werfen. Doch während sich die Öffentlichkeit darüber einig ist, Weltmarktfabriken in Billiglohnländern zu kritisieren, umgibt den Import billiger ArbeiterInnen in die Zentren der Weltwirtschaft ein Mythos von Mobilität, die als fortschrittlich gilt. Das sozial, regional und kulturell zerstörerische Potenzial der Migration in den Herkunfts- und Zielländern gerät damit aus dem Blickfeld. / Hannes Hofbauer gibt einen historischen Überblick über die großen Wanderungsbewegungen und ruft die Ursachen dafür in Erinnerung, die von Umweltkatastrophen über Kriege bis zu Krisen reichen, von denen die allermeisten menschlichen Eingriffen geschuldet sind. So zeichnen allein von westlichen Allianzen geführte Kriege für Millionen entwurzelte Menschen verantwortlich, die ebenso ihrer Lebensgrundlagen beraubt sind wie jene, die von ihrem Land vertrieben werden. Diesen Verwerfungen ist es geschuldet, dass ganze Generationen junger Menschen im globalen Süden, aber auch im Osten Europas ihre persönliche Zukunft in der Emigration sehen. / Mit der Massenmigration aus der Peripherie werden die Folgen der weltweiten Ungleichheit nun auch in den europäischen Zentralräumen ¿ negativ ¿ spürbar. Deregulierungen am Arbeits- und Wohnungsmarkt erreichen neue Dimensionen. Eine politische Antwort darauf scheint nur die Rechte zu haben, indem sie statt einer notwendigen Kritik an der Migration die Migranten zu Sündenböcken macht. / Die Linke hingegen sträubt sich, den strukturell zerstörerischen Charakter von Wanderungsbewegungen zu erkennen. Eine Kritik am Wesen der Migration und ihren Triebkräften sowie eine klare Benennung ihrer Opfer und Profiteure ist überfällig. / / / AUS DEM INHALT: / / / / Vorwort. 7 / / Zur Begrifflichkeit 11 / / Migrationsursachen .21 / Zerstörung der Subsistenz 21 / Kriege und Vertreibungen 31 / Der Umweltfaktor34 / Der Glaube treibt zur Flucht 36 / Politisch vertrieben . 38 / Soziale Verwerfung und regionale Disparität40 / / Zäsuren der europäischen Migrationsgeschichte . 45 / / Arbeitsmigration: / Von der Besiedelung Amerikas bis zum Gastarbeiterimport53 / Die Besiedelung Amerikas.53 / Arbeitsmigration im 18. und 19. Jahrhundert59 / Gebremste Mobilität (1918-1939) . 71 / Zwangsmigration unter NS-Herrschaft.75 / Die »Gastarbeiter«-Wellen (1960-1980) 79 / Exkurs: Griechenland . 100 / / Die Folgen der EU-Osterweiterung: / Mobilisierung durch Krieg und Krise.105 / Kapital sucht neue M ärkte.108 / Migrationsschub Ost nach 1989/91 . 114 / Neue Regelwerke nach dem Chaos: Von Schengen bis Dublin 122 / Arbeitnehmerinnenfreizügigkeit131 / / Die große Wanderung der Muslime 135 / / / Die treibende Kraft: der K rieg.138 / Zäsur September 2015 . 143 / Die Reaktionen.147 / Wie viele? Welche? Wohin? 153 / Wessen Flüchtlinge? 162 / Die Kosten . 169 / Migration über die Asylschiene 175 / / Gesellschaftliche Auswirkungen der Migration: / Die soziale Differenz ökonomisch nutzbar machen . 179 / Vom Armenexport zur Kolonisierung. 181 / Die Triebkraft der sozialen Divergenz . 184 / Geteilte Arbeitsmärkte191 / Erdbeerpflücker und Fleischschneider.201 / Osteuropa blutet a u s . 205 / Der Migrant auf den Spuren der weltweiten Ungleichheit 212 / Mobilität zwecks Krisenabfederung. 215 / Entwicklung durch M igration?224 / / Gesellschaftliche Auswirkungen der Migration: / Den Diskurs beherrschen.229 / Vom Konzept der Assimilation zur Ideologie der Diversität229 / Die Instrumentalisierung des Migranten.236 / / Gesellschaftliche Auswirkungen der Migration: / Zerfallende Gesellschaften 243 / Integration wohin? 244 / Von der Ehre, der Würde und den Geschlechterrollen.246 / / Mythos M o b ilität253 / Wohlstand macht immobil 254 / Erzwungene M obilität. 257 / Quellen . 262 |
